Urlaub und Schnee

05Dez2020

Hey ihrs :)

 

Wie bereits schon im letzten Blogeintrag angekündigt, hat sich unsere WG jetzt verkleinert. Wir wohnen jetzt noch zu sechst zusammen. Das klappt aber alles sehr gut und wir verstehen uns nach wie vor.

 

Im Kindergarten haben wir mit den Kindern Sankt Martin gefeiert und einen Laternenumzug gemacht. Aufgrund von Corona wurde der auf zwei Tage aufgeteilt. So hat der Kindergarten seinen Umzug bereits am 10. November gemacht, während die Schule dann ein Tag später am Martinstag dran war. Leider konnten wir das auch nicht so feiern, wie es in den letzten Jahren gemacht wurde. So durften u.a. keine Eltern daran teilnehmen und die einzelnen Gruppen sind alleine und mit zeitlichem Abstand von einander losgegangen.

Nachdem wir eine Woche mit den Kindern an den Laternen gebastelt haben, sind wir am Dienstag, als es langsam dunkel wurde, in den nahe gelegenen Park gegangen und haben dort an verschiedenen Stellen Lieder gesungen. Am nächsten Tag haben wir in der Gruppe noch Martinsbrezeln gebacken und die Geschichte mit den Kindern gespielt.

in der WG haben wir wieder einmal Plätzchen gebacken :)

Über meinen Geburtstag und den einer Mitbewohnerin (wir haben am gleichen Tag, hihi) sind wir 5 Mädels in den Urlaub gefahren. So ging es am Samstag gegen Mittag mit dem Bus für 4 Tage nach Liepaja. Das ist Lettlands drittgrößte Stadt und liegt im Westen direkt an der Ostsee. Mit dem Bus sind wir knapp 3 ½ h gefahren, was sehr unkompliziert war, bevor wir gegen Nachmittag angekommen sind. Wir hatten uns in Liepaja ein kleines Airbnb gemietet und wurden dort von einer älteren Dame freundlich in Empfang genommen. Sie hat zwar weder deutsch noch englisch gesprochen, aber sich trotzdem so gefreut, uns zu begrüßen, dass es der perfekte Start in den Urlaub war. Die Wohnung war klein, aber sehr gemütlich und im Gegensatz zu Riga war es dort angenehm ruhig und vor allem dunkel in der Nacht. Noch am ersten Abend sind wir einmal 10 min unsere Straße runter zum Strand gelaufen. Am Sonntag haben wir nach einem entspannten Aufstehen und Spätfrühstück uns entschieden, einen langen Spaziergang zu machen, da wegen Corona so ziemlich alles zu hat und sind zum Liepajasee gelaufen. Leider war das Wetter nur so mittel, aber wir haben es trotzdem genossen. Um Mitternacht haben die anderen 3 anderen für uns 2 Geburtstagskinder eine schöne Überraschung vorbereitet und alles dekoriert und Kuchen und warmen Schokopudding gebacken. Wir haben richtig schön in unseren Geburtstag reingefeiert. Später am Tag haben wir uns die Kathedrale zu Karosta, eine russisch-orthodoxe Marinekathedrale im nördlichen Teil der Stadt, angeschaut und gehofft, den Sonnenuntergang am Strand beobachten zu können, aber unglücklicherweise haben uns die Wolken ein Strich durch die Rechnung gemacht. Das war dann leider auch schon unser letzter Abend in Liepaja. Am nächsten Morgen ging es relativ früh wieder mit dem Bus nach Hause, sodass wir zum Mittag wieder in Riga waren, wo schon ein Paket von Mama und Papa darauf gewartet hat, ausgepackt zu werden. Alles in allem war der Urlaub, auch wenn wir nicht so viel erlebt haben, sehr schön und entspannend und genau das Richtige!

Meinen Geburtstag haben wir dann am Donnerstag im Kindergarten mit den Kindern auch noch einmal kurz gefeiert. Die Kinder lieben so was einfach :)

Der Mittwoch zwischen Urlaub und Arbeit war übrigens ein nationaler Feiertag und wir hatten frei. Am 18. November 1918 wurde nämlich Lettland als eigener Staat gegründet, bevor sie nach dem 2. Weltkrieg für fast 50 Jahre ihre Unabhängigkeit verloren und zur Sowjetunion gehörten. Erst am 21. August 1991 wurde die Unabhängigkeit der Republik Lettland wiederhergestellt.

der Liepajaseedie Kathedrale zu Karosta

Im November ist außerdem was ganz Tolles passiert, worauf ich schon gewartet habe. Es gab den ersten Schnee! Am letzten Montag lag morgens auf den Dächern der Häuser und Autos eine kleine weiße Schneedecke und der Weg zur Arbeit wurde von leichtem Schneefall begleitet. Nicht nur die Kinder waren an dem Tag gut drauf und haben von nichts anderes geredet, auch ich habe mich wieder wie ein kleines Kind gefühlt. Als wir gegen die Mittagszeit mit den Kindern in den Park gegangen sind, lag dort schon ordentlich Schnee und wir haben eine Schneeballschlacht gemacht und einen Schneemann gebaut. Alles sah wie verzaubert aus und sogar auf den Ästen ist der Schnee liegen geblieben. Es war wirklich schon ein kleines Winter Wonderland. Leider ist der Schnee bis zum Abend hin wieder fast komplett geschmolzen, aber der Winter fängt ja erst an.

der erste Schnee

Außerdem hat die lettische Regierung den nationalen Notstand erneut ausgerufen und bis zum 11. Januar 2021 verlängert. Bis dahin sind u.a. die Einkaufszentren an Wochenenden und Feiertagen geschlossen, die Gastronomie ist bis auf Außer-Haus-Verkauf/Lieferungen geschlossen und es finden dieses Jahr auch leider keine Weihnachtsmärkte statt. Zudem dürfen sich nur noch die Angehörigen eines Haushalts gemeinsam zu privaten Veranstaltungen in geschlossenen Räumen treffen und wir müssen jetzt auch den ganzen Tag auf Arbeit eine Maske tragen.

mal wieder Abendsonne, sonst ist immer alles grau in grau

Ich wünsche euch allen trotz dieser außergewöhnlichen Umstände eine schöne, möglichst stressfreie und besinnliche Adventszeit!

 

Bye bye weißer Hai :D

 

PS: für das richtige Weihnachtsmarktfeeling kann man auch sehr gut viel zu heißen Glühwein von zu Hause aus trinken ;)